Soziale Herkunft als Chance? – Klassismus im Journalismus
16.06, 18:00–19:00 (Europe/Berlin), K6
Sprache: Deutsch

Erfolg im Journalismus ist stark verknüpft mit der sozialen Herkunft. In den Redaktionen sitzen mehrheitlich Kinder von Akademiker:innen. Alle anderen versuchen, wenn sie es denn überhaupt in die Redaktionen geschafft haben, nicht aufzufallen. Nur langsam gibt es vereinzelt Stimmen von Arbeiter:innenkindern im Journalismus. Dabei sind sie wichtig, wenn wir Journalismus von allen für alle machen wollen. Ansonsten bleibt Journalismus das, was er aktuell noch ist: elitär.

Wie können wir Journalismus für alle machen und wie sorgen wir dafür, dass er von allen gemacht wird? Wo müssen wir dafür ansetzen, welche strukturellen Herausforderungen gibt es und wie muss sich eine Arbeitskultur ändern, damit alle daran teilhaben können?

Mareice Kaiser, Jahrgang 1981, arbeitet als Journalistin, Autorin und Moderatorin. Sie scrollt, schreibt und spricht zu Gerechtigkeitsthemen. Mit ihrem Essay «Das Unwohlsein der modernen Mutter» war sie für den Deutschen Reporter:innenpreis nominiert, ihr gleichnamiges Buch erschien 2021 im Rowohlt Verlag. Im Herbst 2022 erschien ihr aktuelles Buch «Wie viel – Was wir mit Geld machen und was Geld mit uns macht», in dem sie ihre eigene Geldgeschichte erzählt und die von anderen Menschen – Menschen mit sehr wenig Geld, Menschen mit sehr viel Geld und Menschen dazwischen. «Dazwischen», so beschreibt Mareice Kaiser auch ihre eigene soziale Verortung.

Yasemin Fusco ist freie Autorin der taz nord in Hamburg. Schreibt größtenteils über Soziales und politische Themen.

Olivier David ist freiberuflicher Journalist und Autor. Nach einer Ausbildung an der Schule für Schauspiel Hamburg arbeitete er als Theaterpädagoge und Sprecher, bevor er 2018 durch ein Volontariat bei der Hamburger Morgenpost zum Journalismus fand. Seither schreibt er für die Tageszeitung nd, für Übermedien und das Veto Magazin. Olivier David lebt in Hildesheim, »Keine Aufstiegsgeschichte« ist sein erstes Buch.

Björn Staschen ist Medienwissenschaftler und Journalist mit Herz und Seele: Er arbeitete als ARD-Fernsehkorrespondent in London, Reporter für den NDR in Hamburg und leitete mehrere crossmediale Innovationsprojekte. Seit Jahren unterstütz er auch die Ausbildung vn Journalist*innen, unter anderem an der Universität Mainz und als Mitglieder der NDR Volontariatskommission. Für die Schöpflin-Stiftung hat er untersucht, wie neue Zugänge zum Journalismus die Diversität in Redaktionen erhöhen können. www.bjoernsta.de (Foto: Johannes Wulf)