Equal Pay Now!
16.06, 12:00–13:00 (Europe/Berlin), K3
Sprache: Deutsch

Journalistinnen verdienen weniger als Journalisten, auch für den gleichen Job, bei vergleichbarer Qualifikation und Berufserfahrung. Mindestens sieben Prozent beträgt die Lohnlücke zwischen Männern und Frauen in Deutschland, für die es keinen sachlichen Grund gibt. In der Kulturbranche - und so auch den Medien - wird besonders ungleich bezahlt.

Dabei setzen neue Urteile des Bundesarbeitsgerichts Arbeitgeber:innen inzwischen unter Druck. Dem Entgelttransparenzgesetz, das bislang unter Anwält:innen als "Frauenveräppelungsgesetz" galt, wurden mächtige Zähne verliehen. Von dieser drastischen Verbesserung für Beschäftigte - Festangestellte wie viele Fest-Freie - wissen jedoch nur die wenigsten. So nutzen nur wenige das Entgelttransparenzgesetz, um mehr und fair zu verdienen.

Wie können sich Journalistinnen erfolgreich gegen die ungleiche Bezahlung wehren? Was können Männer für gleiche Bezahlung unternehmen? Was kann passieren, wenn eine Frau eine Equal Pay-Beschwerde einreicht? Wie können Beschäftigte Solidarität schaffen?

Im Gespräch mit Astrid Geisler berichtet Birte Meier, was sie im Nachhinein anders machen und wie sie die neuen Urteile nutzen würde. Sie klagt seit acht Jahren auf Equal Pay gegen ihren ehemaligen Arbeitgeber, das ZDF, und erstritt Grundsatzentscheidungen vor Bundesarbeits- und Bundesverfassungsgericht. Sie kennt die Tücken einer Equal Pay-Beschwerde aus eigener Erfahrung, und hat auch ein Buch zum Thema veröffentlicht.

Birte Meier ist Chefreporterin Investigativ bei RTL NEWS. Zuvor arbeitete sie viele Jahre als Redakteurin für die ZDF-Sendung »Frontal21«. Für ihre Recherchen erhielt sie den Deutschen Wirtschaftsfilmpreis, den Umweltmedienpreis und den Friedrich-Vogel-Preis für Wirtschaftsjournalismus. Als Fellow am Thomas-Mann-Haus in Los Angeles erforschte sie, was Deutschland in puncto Equal Pay von Kalifornien lernen kann.

Astrid Geisler ist stellvertretende Leiterin des Ressorts Investigative Recherche und Daten von ZEIT und ZEIT ONLINE. Zuvor war sie bei der tageszeitung (taz) und bei Agence France-Presse (AFP) tätig. Ihre Arbeit wurde unter anderem mit dem Theodor-Wolff-Preis, dem Deutschen Reporterpreis und der Silbernen Medienlöwin ausgezeichnet.