17.06.2023 –, K1
Sprache: Deutsch
Er war einst Deutschlands und Europas führender Zeitschriftenverlag mit Milliarden-Umsätzen, der nicht nur den Stern, Brigitte, Capital und Geo verlegte, sondern auch die führende Zeitung in Berlin produzieren wollte. Lange her. Wann begann der Abstieg? Wer hat was versäumt? Folgte die Zerschlagung von G+J einer Strategie von Bertelsmann? War sie tatsächlich wirtschaftlich notwendig, um den Rest am Leben zu erhalten - wie es Bertelsmann-Chef Thomas Rabe darstellt? War G+J als eigenständiger Verlag nicht mehr lebensfähig? Und was sind die Folgen? Wie sieht die Zukunft des Stern und der verbleibenden Titel bei RTL aus? Welche Folgen ergeben sich für Journalist:innen und Mitarbeiter:innen von G+J, deren Titel eingestellt oder verkauft werden? Was hat der Eigentümer RTL (Bertelsmann) mit dem Betriebsrat von G+J vereinbart? Welche Konsequenzen ergeben sich für den Journalismus über G+J hinaus?
- Chronik G+J
- Berliner Zeitung (30.10.2012): Ein verräterisches Fax
- Cicero (Nov 2012): Der Kampf um die Macht bei G+J
- Medium Magazin (Okt/Nov 2012): Das Schachern am Baumwall
- Republik.ch (16.5.2023): Die Flucht der Journalistinnen
- Wirtschaftswoche (7.2.2023): Peter-Matthias Gaede im Interview
- kress pro (2/2023): Rabes Rechnung (151,4 KB)
Thomas Schuler, Absolvent der Columbia Journalism School in New York, arbeitet als freier Journalist in München. Er schrieb unter anderem für die Süddeutsche Zeitung und die Berliner Zeitung, zuletzt ua im Medium Magazin und bei kress pro über die Zerschlagung von G+J. Er ist Autor der Familienbiografie "Die Mohns" (2004) und beschäftigt sich seit vielen Jahren mit Bertelsmann. Sein Buch "Bertelsmannrepublik Deutschland. Eine Stiftung macht Politik" erschien 2010 bei Campus. An der Akademie der Bayerischen Presse (ABP) und der Universität Eichstätt lehrt er Recherche. Zusammen mit Kollegen gründete er die Lehrredaktion ProRecherche.org. Im November 2012 schrieb er bei "Cicero" über G+J: "Denkbar ist, dass Bertelsmann zunächst einen Kernbereich von G+J aus Stern, Brigitte und Geo behält und den Rest aufteilt und verkauft."
Peter-Matthias Gaede ist Journalist. Bei Gruner + Jahr war von 1994 bis 2014 Chefredakteur des Reportagemagazins "Geo". Nach einer freien Mitarbeit beim Hessischen Rundfunk besucht er die heutige Henri-Nannen-Schule, hospitiert dort u.a. bei “Geo”. Im Anschluss schreibt der Diplom-Sozialwirt zunächst für die “Frankfurter Rundschau”, 1983 kommt er als Reporter zurück zur “Geo”, wo er 1987 erst zum Chefreporter, 1994 dann zum Chefredakteur aufsteigt. Für das Magazin reist er um die Welt. Nach seinem Abschied aus der “Geo”-Chefredaktion 2014 berät Gaede bis 2016 die G+J-Geschäftsführung, zudem ist er als freier Autor aktiv.
Tina Fritsche ist Landesgeschäftsführerin der Deutsche Journalist*innen Union (dju) in Verdi, zuständig für Zeitschriften- und Buchverlage. Sie hat in den 80er Jahren Germanistik und Theaterwissenschaften studiert, währenddessen und danach sieben Jahre lang bei Filmproduktionen (klassisch von der Fahrerin über Aufnahmeleitung zur Produktionsassistentin) und zehn Jahre lang als freie Journalistin (Print und TV) gearbeitet. Zwischendurch war sie jeweils mehrere Jahre lang als Pressesprecherin für die grüne Fraktion in der Hamburgischen Bürgerschaft, als Medienberaterin und Sprecherin bei der Gewerkschaft Erziehung und Wissenschaft (GEW), als Öffentlichkeitsarbeiterin für den Communitysender TIDE sowie als Koordinatorin und Dozentin in der fachlichen Weiterbildung für Medienschaffende mit Fluchtgeschichte an der Hamburg Media School beschäftigt.
Geboren 1968 im schönen Ruhrgebiet / Studium der Journalistik und Geschichte in Dortmund und Edinburgh / Volontariat bei Thüringer Allgemeinen kurz nach der "Wende" / Zwölf Jahre Medienredakteur bei der taz und seit dieser Zeit immer mal wieder den Bertelsmännern auf der Spur / 2013-14 Redakteur beim Medienmagazin ZAPP / 2015 Leiter Grimme-Preis / 2016-2017 ARD-Sprecher beim Mitteldeutschen Rundfunk (MDR) im Rahmen des ARD-Vorsitzes / danach wieder freier Journalist, u.a. beim MDR-Medienportal MEDIEN360G, für die taz, kress und wer sonst nicht bei Drei aufm Baum ist / seit Juni 2023 Leitender Redakteur des KNA Mediendienstes / Landesvorsitzender des Deutschen Journalistenverbands DJV Berlin/JVBB.
Verena Carl arbeitet seit 20 Jahren als Buchautorin und freie Journalistin. Sie schreibt vor allem über Psychologie, Trends und gesellschaftlichen Wandel – mal nachdenklich und kritisch, mal lustig und ironisch. Sie ist Mitgründerin der Hamburger Autor*innen-Veranstaltungsreihe „Hamburger Schreibtisch.“
Foto: Isadora Tast