Hilfe, das Internet ist kaputt – Berichten über IT-Sicherheitslücken
17.06, 16:45–17:45 (Europe/Berlin), K8
Sprache: Deutsch

Sicherheitslücken im Netz gefährden immer mehr Menschen. Damit ist IT-Sicherheit längst kein Nischenthema mehr, sondern für die breite journalistische Berichterstattung relevant.

Wir müssen berichten – über allgemeine Warnungen, aber auch über konkrete Fälle. Doch das ist kompliziert, denn die digitale Welt hat ihre eigenen Regeln: Computersabotage, Ausspähen und Abfangen von Daten sind in Deutschland aus gutem Grund strafbar. Aber auch schon das Vorbereiten kann eine Straftat sein. Nur: Wo fängt das an? Ist ein normaler Browser geeignet, um eine Straftat vorzubereiten? Wann sind Daten "gegen unberechtigten Zugang besonders gesichert"? Auf dem Weg zur Berichterstattung tauchen unzählige Detailfragen auf.

Hakan Tanriverdi und Svea Eckert sind diesen Weg vom ersten Hinweis bis zur Veröffentlichung in Nachrichtentexten und Tagesschau-Beiträgen schon häufig gegangen. Sie geben Einblicke in ihre Arbeit:

  • Welchen Hinweisen lohnt es sich, nachzugehen?
  • Wie können wir Informanten und Betroffene schützen?
  • Wie finden wir die richtigen Worte, um unsere Redaktion von der Relevanz zu überzeugen und das Justiziariat um Hilfe zu bitten?
  • Wie können wir die (crossmediale) Veröffentlichung planen und was müssen wir dabei berücksichtigen?
  • Was bedeutet "Responsible Disclosure", also "verantwortungsvolle Veröffentlichung" – und wie können wir berichten und aufklären, ohne Anleitungen für Datendiebstahl an Kriminelle liefern?

Hinweise für journalistische Stücke kommen häufig von engagierten IT-Sicherheitsforschenden, von Einzelpersonen oder Zusammenschlüssen wie etwa dem Chaos Computer Club. Auf dem Podium wird ein Mitglied des Kollektivs zerforschung die Perspektive der Informanten beleuchten:

  • Was sind Motive, um sich an die Medien zu wenden?
  • Was ist für eine vertrauensvolle Zusammenarbeit nötig?
  • Welche Fragen können IT-Sicherheitsforschende beantworten – und welche nicht?

Die Gesprächsrunde moderiert Julia Barthel, als Programmvolontärin beim NDR und ehrenamtliche Bloggerin für zerforschung baut sie Brücken von der IT-Fachsprache zum professionellen Journalismus.

Siehe auch:

Julia Barthel ist Programmvolontärin beim NDR.

Diese(r) Vortragende hält außerdem:

pajowu ist schillerndes Internet-Einhorn, Softwareentwickler*in bei FragDenStaat, Mitglied des Kollektivs zerforschung und interessiert sich für IT-Sicherheit und Informationsfreiheit.

Hakan Tanriverdi ist Reporter für Cyber- und IT-Sicherheit und schreibt am liebsten über Hacker. Wie sie vorgehen, wie sie Daten erbeuten und wie man ihnen auf die Schliche kommt. Zuvor arbeitete er fünf Jahre lang für die Süddeutsche Zeitung und war Korrespondent in New York. Programmiert hin und wieder.

Svea Eckert arbeitet seit mehr als zehn Jahren als freiberufliche investigativ Journalistin, vor allem für den NDR und die ARD. Ihr Fokus liegt auf neuen Technologien: Privacy, Hacking, IT-Security. Sie verwendet datenjournalistische Techniken und ist Spezialistin für Social Engineering. Sie ist mehrfach ausgezeichnet, mit dem Deutschen Journalistenpreis, dem Helmut-Schmidt Preis und dem Preis für „Surveillance Studies". Sie ist Co-Host des NDR Podcasts „She likes tech“ und spricht regelmäßig auf großen Hackerkonferenzen, wie der Defcon und dem CCC.

Diese(r) Vortragende hält außerdem: