Wer hat Angst vor dem gemeinnützigen Journalismus?
16.06, 10:45–11:45 (Europe/Berlin), K6
Sprache: Deutsch

Mit dem gemeinnützigen Journalismus sind nicht nur Hoffnungen, sondern auch Sorgen verbunden. Die Verlage fragen sich: Entsteht da eine neue Konkurrenz für die Tageszeitungen, die ohnehin schon unter Druck stehen? Die Gründer:innen warten bislang vergeblich auf mehr Rechtssicherheit und weniger Bürokratie. Und die Politik streitet derweil über den richtigen Weg in der Journalismusförderung. In der Diskussion werden wir daher eine Bestandsaufnahme machen: Wo steht der gemeinnützige Journalismus? Bleibt er für immer ein Nischenphänomen in der deutschen Medienlandschaft - oder gelingt nun endlich ein Durchbruch? Was leistet der gemeinnützige Journalismus bereits für Recherche und Innovation - und welche Potenziale hat er noch?

Forum Gemeinnütziger Journalismus: https://forum-gemeinnuetziger-journalismus.de/

Grow Greenhouse, Zentrum für gemeinnützigen Journalismus und Medienvielfalt, von Netzwerk Recherche: https://netzwerkrecherche.org/greenhouse/

npj.news, Projekt zur Stärkung des Nonprofitjournalismus, von Vocer: https://digitale-resilienz.org/npj-news/

Wozu Non-Profit-Journalismus? https://www.phineo.org/projekte/non-profit-journalismus-in-deutschland (Report, entstanden in Zusammenarbeit von Luminate, der Schöpflin Stiftung, der Rudolf Augstein Stiftung, dem BMFSFJ und dem gemeinnützigen Analyse- & Beratungshaus Phineo.)

Thomas Schnedler leitet das Zentrum für gemeinnützigen Journalismus und Medienvielfalt bei Netzwerk Recherche, das Grow Greenhouse. Nach seinem Studium der Diplom-Journalistik an der Universität Dortmund und einem Volontariat bei der Hessischen/Niedersächsischen Allgemeinen in Kassel hat er u.a. als wissenschaftlicher Mitarbeiter der Rudolf-Augstein-Stiftungsprofessur für Praxis des Qualitätsjournalismus an der Universität Hamburg und als Projektleiter beim gemeinnützigen Recherchezentrum Correctiv in Berlin gearbeitet. Er ist als Dozent tätig und hat an der Universität Hamburg zu prekärer Arbeit im Journalismus promoviert.

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Wiebke ist Ko-Redaktionsleiterin bei karla, dem Online-Stadtmagazin in Konstanz am Bodensee. karla verbindet Journalismus, Medienbildung, Partizipation und Veranstaltungsprogramm. Deshalb ist karla auch mehr als ein Stadtmagazin. karla ist die Stadt im Dialog. Mehrmals in der Woche berichtet karla online über die gesellschaftspolitischen Entwicklungen in Konstanz: multimedial, konstruktiv, partizipativ. karla verbündet sich mit ihren Leser:innen. Mit zeitgemäßen, digitalen und analogen Formaten schafft karla diverse Zugänge zu ihren Inhalten.

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Susanne Stiefel ist Vorständin im Forum Gemeinnütziger Journalismus und Gründungsmitglied der Stuttgarter Wochenzeitung KONTEXT, die jeden Samstag auch der taz beiliegt. Nach ihrem Studium der Sportwissenschaft und Anglistik an der Universität Tübingen machte sie ein Volontariat bei der Wochenzeitung Sonntag Aktuell in Stuttgart. 1992 war sie verantwortliche Redakteurin für Landespolitik bei Sonntag Aktuell, von 1997 bis 2010 Chefreporterin mit den Schwerpunkten Porträts und Reportagen. Neben ihrer Arbeit als freie Journalistin bei KONTEXT ist sie außerdem als Dozentin in der journalistischen Aus- und Berufsbildung tätig.

Lukas Harlan leitet bei der Schöpflin Stiftung den Bereich Medien und Gesellschaft. In den letzten 15 Jahren hat er als mehrfacher Gründer, Sozialunternehmer sowie Kultur- und Bildungsmanager gearbeitet. Seit vielen Jahren berät er dabei zivilgesellschaftliche Organisationen in Strategie- und Entwicklungsfragen. Er hat Philosophie, Kulturreflexion und Public Policy an den Universitäten Witten/Herdecke und der Humboldt Viadrina School of Governance in Berlin studiert.

Lukas Harlan is head of media and society at the Schöpflin Foundation. Over the past 15 years, he has worked as a founder, social entrepreneur, and cultural and educational manager. In doing so, he has been advising civil society organizations on strategy and development issues for many years. He studied philosophy, cultural science and public policy at the Universities of Witten/Herdecke and the Humboldt Viadrina School of Governance in Berlin.

Stephan Weichert ist Medien- und Kommunikationswissenschaftler, Publizist, Filmemacher und Social Entrepreneur. Gemeinsam mit Alexander von Streit leitet er das unabhängige VOCER Institut für Digital Resilienz und das mit Bundesmitteln geförderte Datenbank-Projekt NPJ.news. Weichert arbeitet seit 20 Jahren als Lehrbeauftragter und hat verschiedene Studiengänge und Ausbildungsprogramme im Bereich Digitaler Journalismus geleitet. Parallel zu seiner Karriere als Hochschullehrer war Weichert als Autor für verschiedene Tages- und Wochenzeitungen, Radio und Online tätig. Er hat über 30 Bücher zur digitalen Transformation veröffentlicht, zuletzt erschienen: "Resilienter Journalismus. Wie wir den öffentlichen Diskurs widerstandsfähiger machen" (2022). Davor war er Regisseur und Autor der 45-minütigen TV-Dokumentation "Medienmacher von morgen. Eine Deutschlandreise ins Digitale" (2021, WDR/3sat, Eco Media). Weichert engagiert sich in zahlreichen Verbänden und Jurys, zuletzt war er stellvertretender Vorsitzender des Beirats des Weizenbaum-Instituts für die vernetzte Gesellschaft in Berlin. Außerdem ist er Gründungsmitglied des gemeinnützigen Forums für Nonprofit-Journalismus. Für seine herausragenden journalistischen Veröffentlichungen zur digitalen Transformation wurde er 2014 mit dem Medienethik Award der Hochschule der Medien ausgezeichnet.

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