In welcher Einheit misst man Fortschritt? Wie datenjournalistische Projekte versuchen fehlenden Klimaschutz zu visualisieren
16.06, 15:30–16:30 (Europe/Berlin), U9
Sprache: Deutsch

Hitzerekorde in Brandenburg, Niedrigwasser im Rhein - über viele Folgen der Klimakrise liegen genaue Daten bis zur Landkreisebene vor und sie lassen sich in Dashboards visualisieren. Aber was bringen solche Darstellungen, wenn sie ja nur Auswirkungen von dem zeigen, was vor Jahrzehnten klimapolitisch falsch gemacht wurde? Wie lassen sich Fortschritte - und fehlende Fortschritte - im Klimaschutz messen und datenjournalistisch erklären? Der Zeit Energiemonitor zeigt in Echtzeit Forschritte beim Ausbau erneuerbarer Energien. Das taz-Projekt Klimakarten hat in Zusammenarbeit mit der FH Potsdam für jeden Landkreis in fünf Kategorien ausgewertet, wie er beim Klimaschuz dasteht. Die Projekte reden in einem Erzählcafé über Hürden und How-tos.

Luise Strothmann leitet den Zukunftsteil der wochentaz zu Klima, Wissen und Utopien. Zuvor war sie unter anderem Entwicklungsredakteurin der taz-Chefredaktion für Reportage und Recherche, verantwortete die Weiterentwicklung der taz im Netz und schrieb am taz Innovationsreport mit. Sie war an der Gründung des taz Klimahub beteiligt und leitete das Reportage-Projekt klimaland. Für einen Longread über den Umgang mit HIV bekam sie den Journalistenpreis der Deutschen Aids-Hilfe, außerdem wurde sie zweimal vom Medium-Magazin ausgezeichnet. Sie ist in der Jury des Egon-Erwin-Kisch-Preises, in der Auswahlkommission der Nannenschule und unterrichtet Reportage an der Journalistenschule ifp in München. Aufgewachsen ist sie auf dem Bauernhof.

Diese(r) Vortragende hält außerdem:

Lorenz ist als Organizer im Klimajournalismus für Arena for Journalism in Europe tätig und unterstützt ein Schweizer Journalismus-Startup. Er hat eine dreijährige Gastprofessur am Studiengang Journalismus der Universität Leipzig. Nach Politikstudium und Volontariat arbeitete Lorenz als freier Journalist, in der politischen Bildung und als Medienpädagoge. Ab 2010 spezialisierte er sich auf Datenjournalismus und gründete 2016 die NGO AlgorithmWatch in Berlin mit; dort war es bis Ende 2021 Leiter Forschung und Entwicklung. Lorenz lebt in Zürich und ist Mitglied von Netzwerk Recherche e.V..

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Seit April 2021 ist Christian Endt als Senior Data Journalist im Ressort Daten und Visualisierung bei Zeit Online und dort für quantitative Analysen zuständig. Zuvor arbeitete er bei der "Süddeutschen Zeitung" in München zuletzt als Leiter des Datenteams. Christian Endt studierte Mathematik und Physik in Augsburg, fährt Fahrrad und spielt Schlagzeug.

Katarina Huth ist Journalistin in der Klimaredaktion von CORRECTIV. Katarina ging schon undercover auf Konferenzen von Klimawandel-Leugnern und brachte gemeinsam mit ihrem Kollegen den Chef-Strategen eines US-amerikanischen Think Tanks dazu, seine Methoden der Desinformation auszuplaudern – mit Verbindungen bis in den deutschen Bundestag.

Neben investigativen Recherchen setzt sie Crowd-Projekte mit Bürgerinnen und Bürgern, Jugendlichen und Student:innen um. Neuer Schwerpunkt des CORRECTIV Klimateams sind gemeinsame Klima-Recherchen und -Veranstaltungen mit einem Netzwerk von über 1.500 Lokaljournalist:innen aus ganz Deutschland.